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Schnee, Eis & Hottub

9. Februar 2021

Schnee wie seit 1995 nicht mehr

Ehrlich gesagt wussten wir bis zum letzten Sonntag nicht einmal mehr, wie Schnee überhaupt aussieht. Klar, all den Nachrichten zu Leide waren wir auch zwei dieser verrückten Menschen, die doch tatsächlich trotz Corona in den Harz gefahren sind. Nur wegen ein bisschen Schnee? Ja! Genau deswegen. Einfach mal in den Schnee und dem Ägypter zeigen, was Schnee eigentlich ist. Dazu mussten wir auch feststellen, dass es wunderschöne Wanderwege gibt, die trotz explosiver Besucherzahlen so gut wie leer waren. Aber das ist ein anderes Thema. Wir fuhren also in den Harz, da es in unserer Region seit Jahrzehnten keinen extremen Schneefall mehr gab. Letztes Jahr gab es Schneeflocken an 3 Tagen, nur an einem Tag blieb ein Hauch von Schneeschicht liegen, der mit dem nächsten Windzug aber auch schon wieder verweht war. Und so geschah es auch die Jahre zuvor. Richtig schlittengefahren bzw. überhaupt die Möglichkeit dazu gehabt, das war irgendwann im Alter von 12 Jahren. Maximal 13. Und dann lag noch einmal Schnee vor ca. 8 Jahren und an einem Tag vor 6 Jahren. Danach... flaute. Neidvoll wurden immer die Bilder aus den Nachrichten angeschaut: Schneechaos, wie toll! Und nun sitze ich seit 2 Tagen zu Hause, weil ich tatsächlich nicht zur Arbeit kann... wegen Schnee!

Das himmlische Grauen begann mit scherzendem Gerede am Freitag auf der Arbeit. Schon gehört? Am Wochenende soll es hier bis zu 50cm Schnee geben! DAS war die Nachricht des Jahrhunderts für Hildesheim. Was war nochmal Schnee? Und gleichzeitig war es natürlich auch ein bisschen: Jaja, die meinen vermutlich 50 Flocken. 
Am Wochenende fragte ich Alexa dann stündlich nach dem Wetter. Wo bleibt denn der große Schnee? In der Nacht soll er fallen, so ab 22:00 Uhr. Na dann Schatz, morgen ist alles weiß! Die letzten Tage war es auch immer mal wieder weiß morgens. Das ganze hielt dann so bis nachmittags und schon war alles wieder getaut. So würde es dann wohl auch dieses Mal sein.
Am Sonntagmorgen kroch ich früh aus dem Bett, der Hund musste eben mal in den Garten pieschern, bevor es dann sein wohlverdientes Frühstück gab. Und schon da erstaunte ich über den Schnee, der sich über Nacht angesammelt hatte. Mehr als gedacht! Dazu schneite es fröhlich weiter. Ein richtiger Sturm turbte draußen. Da 6.30 Uhr jedoch noch nicht meine Aufstehzeit an einem Sonntag-Morgen ist, kroch ich zurück ins Bett. Ein paar Stündlein später schleppte ich mich dann endgültig aus den Federn. Warum ist es nach dem Schlafen immer so unfassbar gemütlich? Ich drückte unseren kleinen Pfeil der elektrischen Jalousie und das schwere, klapprige Ding hievte sich nach oben. Gespannt blickte ich nun auf die sich langsam öffnenden Lamellen und dann sah ich: Schnee! Richtig, richtig viel Schnee. Wie funktioniert eigentlich so ein Schneeschipper? Nachdem der Hund am Morgen seine Blase fein entleert hatte, folgte nun der restliche Teil und ich vermummte mich in Schaal und Mütze. -7° Grad, das ist ja das fast wie Sibirien! ....für einen Hildesheimer. Fröhlich stapften der Hund und ich durch den Schnee. Eisiger Wind wehte uns um die Ohren. Den Sonntag verbrachten wir dann also zu Hause mit... Dachboden Aufräumen! Juhu. So der Plan. Als ich aber das gesamte Chaos auf mich wirken ließ, beschloss ich, das Aufräumen lieber zu vertagen und wirbelte sattdessen im Keller rum.  Den ganzen Tag über schneite es. Ununterbrochen. Wir sahen wie die Schneeschicht draußen immer höher wurde und die Terrassenmöbel immer weiter im Schnee versanken. Schneeschippen war eine gute, wenn auch nur kurzzeitige Lösung. Dann kam der Schneepflug abends um 19:00 Uhr in unserer Straße vorbei... und schaufelte den ganzen Schnee in unsere Einfahrt. Danke! Als es dann immer noch nicht aufhörte zu schneien und dies auch munter weiter tat, war die Terrasse bereits bei 45cm Schneehöhe! Reihenweise hörten wir, dass ab Montag sämtliche Leute nicht zur Arbeit müssen und auch wir beschlossen, schon einmal für Montag den Kiga schließen zu lassen. Es war bereits Abends Katastrophe also wie wäre es dann erst am nächsten Morgen? 

Der nächste Morgen folgte und schon beim allmorgendlichen Pieschern, konnte ich den Hund nicht mehr aus der Terrassentür lassen. Ein Blick auf die Straßen... na danke, war hier überhaupt ein Schneepflug unterwegs? Ich sah nur noch weiß. Auf dem "Gehweg" versank ich bis zu den Waden im Schnee. Obwohl wir bereits fleißig die Einfahrt am Vortag frei machten,  war nun wieder alles zugeschneit. Das Chaos zu beseitigen hatte am Nachmittag 1h gedauert! Ich war demnach überaus dankbar, dass ich früh morgens nicht zur Arbeit musste. Leider hatte ich jedoch den wöchentlichen Einkauf vor mir hergeschoben und so mussten (!) wir langsam Richtung nächstem Supermarkt rollen. Das erste Highlight war, aus der Einfahrt raus zu kommen. Denn wie der Schneepflug ja so schön die Schneeberge in unsere Einfahrt schaufelte, so schwierig war es für uns, trotz freischaufeln, dort herauszukommen. Und dann ging es, gefühlt wie in Arendelle, unsere kleine Straße hinunter zur nächsten. Fleißig "frei" gemacht worden war jedoch nur Platz für One-Way und wie sollte es auch anders kommen, kam uns direkt ein Lieferwagen entgegen, der schnell deutlich machte, dass einer zurück fahren musste und er es nicht war. Da hinter mir bereits ein anderes Auto wartete, schaute ich mir erst einmal verzweifelt die umliegenden Gletscher an. Na los, Black Pearl (So heißt mein Auto), das rocken wir! Schwupp die wupp, mit stinkender Kupplung, sauste ich rückwärts eine fremde Einfahrt hoch. Da ich das meisterhaft schaffte, filmte der nette Fahrer das ganze auch noch. Ich lach mich tot... und weiter ging's. Diesmal ohne größeres Hindernis, dafür aber mit einem zügig folgendem Stau auf der Bundesstraße. Schneckentempo, gaffen, fremdes Auto auf dem Dach im Graben. Upsi. Bundesstraße ging tatsächlich mit 40km/h. Dann mussten wir abfahren in die "Sibirische Schneepiste", eigentlich eine viel befahrene Straße und direkter Zugang zu Aldi&Rewe. Parkplatz hieß unser nächstes Abenteuer. Erst einmal einen Platz finden, wo keine 50cm Schnee warteten, deine Reifen festzuhalten. Yallah in den Supermarkt, wieder viel mehr kaufen als man wollte und zurück zum Auto, da waren die Scheiben auch schon wieder eingefroren, denn wohlgemerkt: Es schneite immer noch! Und dazu -9° Grad. Meckernd kratzte ich also die Scheiben frei und freute mich euphorisch auf die Rückfahrt. Wieder vorbei am fliegenden Auto, wo nun auch schon die Polizei eingetroffen war, hatte ich dann einen der super Fahrer hinter mir, der wohl nicht nur Corona-, sondern auch Schnee-Leugner ist. Ach was, hier ist doch gar kein Schnee, Schnee gibt es gar nicht! Und der preschte dann mit ca. 80km/h an allen anderen auf der nicht geräumten Straße an uns vorbei. Du fliegst auch, mein Freund. Bei so einem Wetter, kennt jeder sein Auto am Besten und entscheidet für sich, wie vorsichtig er ist. Und andere müssen das dann eben mal akzeptieren und... huch neues Wort: Rücksicht nehmen! Als ich dann auch den Kampf gegen die Einfahrt-Auffahrt gewann, schwor ich mir, das Haus nur noch im Notfall zu verlassen. Gut, einkaufen war auch ein Notfall, das hat man dann von seiner Aufschieberitis. Da wir an dem Tag 2x die Einfahrt und die Gehwege frei schaufelten und am Abend wieder alles dicht war, beschloss unser Team, in Absprache mit der Notbetreuungseltern, noch einen weiteren Tag die Kita geschlossen zu lassen. Hört es denn dann auch mal auf zu schneien!

Heute war nun also der 2. "keine Arbeit wegen Schnee"- Tag und zum ersten Mal hörte der Sturm und der Schnee auf. Da die Temperaturen nachts auf -16° Grad rutschten, war es den Tag über mit milden -12° Grad doch recht warm. Und zuerst an diesem Tag haben wir... na, was? Genau, Schnee geschippt! Danach habe ich einen provisorischen Hühnerstall in unser Kellerzimmer gebaut, da mir die armen Chicks bei den eisigen Temperaturen echt Kummer bereiteten. Ja, Hühner sind sehr kälteresistent, jedoch brauchen sie einen wettergeschützten, möglichst isolierten Stall. Und das haben wir beides nicht, Zwar haben wir am Sonntag bereits alles mit Planen so gut es ging abgedichtet aber der Schnee bahnte sich seinen Weg. Nun sitzen sie die nächsten Tage erst einmal im warmen, bis die Temperaturen wieder auf den einstelligen Minusbereich klettern. Als wir dann mit Wuffi einen langen Spaziergang durchs Feld machten, sahen wir das Winter-Wunderland von seiner schönsten Seite.

Morgen darf ich dann wieder zur Arbeit und abgesehen von der Tuckertour dorthin, frage ich mich wirklich, wo ich vor Ort einen Parkplatz finde. Vermutlich lade ich den Schipper ins Auto, damit wir für den Fall der Fälle auch wieder weg kommen.


Um nun aber genug über den Schnee zu reden (es ist einfach so ungewohnt unglaublich), nehme ich euch noch einmal zurück in unser Ferienhaus vergangenes Wochenende. Ihr werdet es vielleicht in der Zeitung oder einem Artikel gesehen haben, der Dümmer See war voll mit Menschen! Am Sonntag morgen erstrahlte die Landschaft wie eingefroren. Ein märchenhafter Anblick, der selbstverständlich alle nach draußen zog. Und will man das den Leuten jetzt verübeln? Nein. Wir spazierten dann natürlich nicht auf der gefüllten Promenade entlang, sondern suchten uns einen Feldweg, der sich bestens als Fotokulisse eignet. Neben den anderen Millionen Dingen, die ich so tu, betreibe ich einen Instagram Account über das Ferienhaus. Ganz klein, neu und mit den schönsten Fotos der Anlage. Wir wollen nämlich mal testen, wie schnell sich so etwas herum spricht, da wir ja gerne irgendwann nochmal eine Fewo in Hurghada kaufen möchten, egal ich schweife ab. Bei diesem Spaziergang sind wirklich zauberhafte Fotos entstanden, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Ich kann euch gar nicht sagen, wie gut es tut, mal aus dem Haus zu kommen. Seit knapp einem Jahr nun gibt es für uns nichts anderes als die eigenen Vier-Wände. Alles fing an, als ich damals in meinem wunderschönen Disneyland-Hotelbett aufwachte und es hieß: Alles hat geschlossen, die machen alles dicht, der Virus ist da. Super. Dann gab es vergangenes Jahr die Kurztrips in den Serengeti-Park und ja, jetzt das Ferienhaus, was für uns wie eine Art Zuflucht aktuell ist, da es ja noch nicht vermietet werden darf.  Auch als Eigentümer muss man natürlich Nachweise aufbringen, wieso man es nutzt (es darf ja nicht zu touristischen Zwecken genutzt werden) aber da meine Eltern und auch ich (in gewisser Hinsicht) selbstständig sind und dies belegen können, haben die etwas in der Hand im Fall der Fälle und wir können ins Ferienhaus. Natürlich um Besprechungen zu halten und Unterlagen zu sortieren. Nicht, um mit Wein im geilen Hottub zu sitzen, nein. Der Hottub ist übrigens meine neue große Leidenschaft geworden. Draußen so kalt, dass dir die Haare sofort einfrieren und das Wasser so heiß, dass du denkst, du dampfst gleich mit davon. Dann noch jemanden, der nicht mit rein geht und dafür immer Getränke nachliefert... spitze! Natürlich ist das Zusammenleben mit seinen Eltern an so einem Wochenende absoluter Luxus. Kosten&Logie frei und dann macht auch noch jemand anderes als ich das Frühstück und geht mit dem Hund! Träume werden wahr. Das ist aktuell mein Wellness-Spa-Luxusurlaub. Ohne Witz. Und schon vermisse ich das Solaya wieder. Hab ich schon erwähnt, dass wir mal ganz mutig gebucht haben? Jap, 2 Wochen im August. 14 Tage vorher kostenlos stornieren, mit TUI. Die restlichen 14 Tage voll versichert (im Falle eines positiven Corona-Tests). Somit kann uns absolut nichts passieren, außer dass unsere Hoffnung und Vorfreude in Flammen aufgeht. Deswegen freuen wir uns auch noch nicht. Gut, ich schon. Geht nicht anders. Und wenn dann irgendwann die Zahlen sinken und Condor seine Flotte aufstockt, würden wir gerne vor den Sommerferien noch einmal nach Luxor fliegen, damit Soltan endlich seine Familie wiedersehen kann. 2 Jahre ist es dann her, seine Mami ist todtraurig und ich leide mit ihnen. Allerdings möchten wir auch warten, bis sich alles wieder etwas beruhigt und nicht jede Woche neue Reiseregeln auftreten. Es gibt zwar viele, die aktuell nach Egypt reisen und wieder zurück aber mir ist das dann doch alles zu heikel.


In Zukunft wird es nun wohlmöglich öfters Blogeinträge aus dem alltäglichen Leben geben denn... ich habe einen neuen Laptop! Tadaa! Und der braucht auch gar nicht mehr 20-25 Minuten ehe ich überhaupt im Blogeditor angelangt bin. Da ich aktuell neben der Arbeit noch per Fernstudium studiere, schaffe ich es leider nicht, an meinem neuen Buch zu schreiben. Dies wird aber so schnell wie möglich nachgeholt, spätestens im Sommer im Solaya... dann bin ich durch mit dem Studium und kann meinen Urlaub mit dem genießen, was ich am Liebsten tue: Schreiben 🤎

Mit meiner Diät läuft es so mittelprächtig. Mit dem Wochenende im Ferienhaus kam auch das gewohnte "Fressen" wieder zurück aber da hilft nur durchboxen! Der Speck muss weg! Für mich, für Elsa, fürs Solaya. Ihr wisst, was ich meine.


Bis zum nächsten Mal,

eure Lorena

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