Frühlingsgefühle

Steigert gutes Wetter bei euch auch immer direkt die Laune? Bei mir ist absolut der Fall. Kaum scheinen die ersten Sonnenstrahlen auf die Erde, bin ich so richtig in "Sommerstimmung". Dann werden die ersten Sommerklamotten geshoppt (und die zweiten und dritten) und alles wirkt irgendwie viel positiver. Ich weiß gar nicht, ob ich es auf meinem Blog schon so an die große Glocke gehangen habe, aber ich habe nun fast 20 Kilo abgenommen und ich bin mächtig stolz darauf! Mit Diabetes ist das gar nicht so einfach, denn der Herr Zucker zickt häufig mit mir rum, wenn ich mal wieder die Ernährung umstelle oder zu viel Sport mache. Wir sind uns aber gut einig geworden. Ich werde häufig von euch gefragt, wie ich das eigentlich geschafft habe. Frag ich mich selber, da ich seit Januar 2020 von meinen 78 Kilo runter wollte. Immer mal wieder hat es kurzfristig funktioniert aber dann waren es maximal 5 Kilo, die auch nur die Waage sehen konnte und schon hab ich wieder die Motivation verloren. Für den Solaya Urlaub im Sommer 2021 habe ich es dann auf 72 Kilo geschafft und habe nach dem Anblick meiner Bikini Fotos einen halben Nervenzusammenbruch erlitten. Schwups wurde der Urlaub für Dezember 2021 gebucht und mit ihm auch ein wenig Motivation. Doch es wollte einfach nicht so recht, wie ich das gerne gehabt hätte und somit flog ich im Dezember mit 70 Kilo nach Ägypten (obwohl man mittlerweile ja sagen muss, dass Low Carb und ich lass die Süßigkeiten im Schrank ja immerhin schon 8 Kilo weniger gebracht haben). Im Urlaub hab ich mir direkt am zweiten Abend den Magen verdorben und konnte somit 3 Tage kaum etwas essen. Zudem ist Ägypten trotz Baklava mein "Kurort". Ich esse da einfach viel gesünder, abends hauptsächlich Salat (damit sich All-In auch wenigstens lohnt🤪). Gepaart mit ein paar unvorhersehbaren Ereignissen, die mich ganz schön durcheinander gebracht haben war mir einfach nicht nach Essen zumute. Und dann sah ich plötzlich, wie mein Bauch flacher wurde und die Oberschenkel schmaler. Mir sagten meine "Freunde", ich sehe anders aus als im Sommer. Zurück in Deutschland zeigte mir die Waage nur noch 67 Kilo an. Wow! Ich war von dieser Zahl geflasht, wie lange wollte ich endlich wieder unter 70 Kilo sein (2015 hab ich schon mal von 75 auf 62 Kilo abgenommen).

Ja und dann hat mich die Motivation gepackt, aber voll und ganz. Ich fing an, regelmäßig Clubtänze per YouTube zu lernen und zu tanzen, kaufte mir JustDance für meine Playstation und eine Joga-Matte. Los ging es mit Fitness-Übungen auf YouTube, abends gab es nur noch Gemüse & Ei, im Kindergarten kein Mittagessen mehr, sondern selbstgekochte Low-Carb Gerichte oder Rohkost. Dazu ein bisschen Stress, Kummer und viele Gedanken über die Zukunft. Ich hatte plötzlich ein Ziel, so furchtbar klar vor meinen Augen, dass das Ziehen in meinem Körper bei meinen Bauch-Beine-Po-Übungen nur noch mehr Ansporn brachte. Ich wusste und weiß, was ich erreichen will. Die Waage zeigte 66, dann 65, dann 62 Kilo. Meine Beine wurden straffer, härter, der Po kleiner. Am wichtigsten an der ganzen Sache: Ich nahm mich und meinen Körper anders wahr. Ich fing an, mich richtig zu mögen, was ich selbstverständlich auch stolz mit meinen Instagram Follower teile. "Liebe dich selbst" habe ich mir zum Motto gemacht, es änderte meine gesamte Lebenseinstellung. Dann stand der Solaya Urlaub im März vor der Tür und die Waage zeigte 59,2 Kilo (Rekord!!). Ich habe vor Freude aufgeschrien und nein, mein Ziel ist es nicht, mich runter zu hungern, das tu ich beim besten Willen nicht. Döner, Mc Donalds und Co. sind immer noch gern gesehen. Aber in Kombination mit Gemüse & Ei am Abend und Sport. Ich habe nun den Wochenplan, Mo-Fr. Low Carb und Sport zu machen, jeden Abend mache ich zwischen 45 und 60 Minuten meine Übungen. Entweder Hula Hoop oder Just Dance 30 min lang und danach 15-30min Workout. An den Wochenenden gibt es dann volle Kanne ungesund und kein Sport. Und was soll ich sagen, ich halte mich nun um die 60Kilo und das ist gut so. Jetzt steht der Muskelaufbau im Vordergrund.

Das veränderte Lebensgefühl bringt natürlich noch mehr mit sich. Die Brille wurde gegen Kontaktlinsen ausgetauscht, ich gönne mir Friseurbesuche mit Haare färben und bin aktuell auch wieder in Behandlung mit meinem Hirsutismus. Falls ihr nicht wisst, was das ist: Eine Testosteron Krankheit bzw. ein Überschuss an Testosteron, sodass einem ein Bart wächst. Klingt lustig, ist aber grausam. Ich habe das bisher täglich rasiert und auf den ersten Blick fällt es somit kaum auf. Da ich in Ägypten aber relativ wenig mit einem Schal kaschieren kann und es schöneres gibt als Stoppeln im Gesicht einer Frau zu fühlen, beginne ich wieder mit dem Epilieren bzw. Zupfen & Lasern. Da die ganzen Laserbehandlungen aufgrund der kurzen Zeit bis Sommer nicht in Frage kommen, hab ich mir ein Gerät für zu Hause besorgt. Die Haut mag das alles gar nicht aber ich hoffe, dass sie sich dran gewöhnt und ich wenigstens nicht mehr ständig rasieren muss. In Ägypten lasse ich das dann einfach immer per Fadentechnik entfernen. So der Plan. 

Und jetzt fragen sich einige vielleicht, was erzählt sie immer von Ägypten? Ja, ich werde im Sommer "auswandern". Es klingt immer noch so unrealistisch und wenn ich es selber lese oder mich sagen höre, denke ich mir auch gleichzeitig "Was zum Geier tust du da eigentlich?". Ich kündige meinen guten und sicheren Job, vermiete meine Wohnung und verlasse das Land mit nichts außer ein wenig Gepäck (ein wenig viel natürlich) und der Hoffnung, dass sich mein Herz dann endlich angekommen fühlt. Nun muss man natürlich kein Genie sein, um in den letzten Monaten gemerkt zu haben, dass sich in meiner Beziehung etwas verändert hat. Ich bin nicht der Mensch, der durch die Gegend rennt und schreit "Hey übrigens, ich lass mich scheiden" aber ihr habt es nun einfach verdient, die Wahrheit zu erfahren. Ich werde das alles in meinem neuen Buch erklären, was vermutlich erst in Ägypten fertig wird aber für euch kurz und knapp gesagt: Mein Herz hat gemerkt, dass es etwas anderes will, dass das eben nicht die 100% sind, die ich für mich selbst brauche. Und jetzt zieht es mich nach Ägypten? Kasching, richtig. Aber was da genau ist, das bleibt mein kleines privates Geheimnis und ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich darüber nicht sprechen werde. Ich weiß ja selbst nicht mal, was passieren wird. Aber ich will auf mein Herz hören, genau so, wie ich es euch immer predige und bisher ja auch immer getan habe. 2019 war es für mich richtig, den Schritt mit einem gemeinsamen Leben zu versuchen. Und wenn es eben doch nicht das große Ganze ist, dann muss man so mutig sein, sich dies auch einzugestehen. Damit habe ich keine Schwierigkeiten, weil nur ich für mich selbst entscheiden kann, was mich glücklich macht und sich gut anfühlt. Nun steht die offizielle Scheidung kurz bevor und ja, auch das geschieht mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn wir hassen uns nicht, streiten uns nicht, nein wir sind sogar in regelmäßigem Kontakt und helfen uns gegenseitig und mal ehrlich, so sollte es doch auch sein. Ich habe noch nie verstanden, wie Menschen sich plötzlich einfach hassen können. So habe ich es auch von meinen Eltern nie erfahren, sondern immer vorgelebt bekommen, glücklich zu sein. Nur darauf kommt es an in unserem wertvollen Leben.

Jetzt will ich auch gar nicht länger darüber sprechen, am Freitag startet bereits mein "100-Tage-Countdown" bis es auf nach Ägypten geht. Was ich dort machen werde? Ich werde als Gästebetreuung im Jaz Solaya arbeiten. Eigentlich wollte ich in der Animation starten, habe mich im Februar auch bereits über TUI beworben, die mich nach einen 2-stündigen Bewerbungstraining auf Englisch auch direkt als Baby-Host einteilen wollten. Aber Zielgebiet konnte man sich nur wünschen, nicht bestimmen. Und sorry, für mich kommt nur Ägypten in Frage. Naja und dann hat mich im März das Management angesprochen, ob ich nicht als Gästebetreuung anfangen möchte. Da hab ich einfach mal "JA!" gesagt. Die besten Geschichten starten doch mit einer Portion Mut oder nicht?