Blog Layout

Terrassenbau 2021

16. Mai 2021

Sind wir noch Menschen oder schon Wühlmäuse?

Für all diejenigen, die immer fleißig meine Instagram Storys ansehen, werden die folgenden Bilder keine Überraschung sein. Für alle anderen: Heute geht es um unseren Terrassenbau und die liebe Gartenarbeit.

Work & Relax
Ganz nach diesem Motto sitze ich nun in meinem Hängesessel, den Laptop aufm Schoß, die Katze am Bauch und ein eiskalter Lillet in der Hand. Hier herrscht eine himmlische Ruhe, außer dem Konzert der Vögel aber Naturgeräusche lassen wir heute mal gelten. Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu doll schaukel, denn mein Bauch ist noch rappelvoll vom Zuckerfest gestern. Da in meiner Familie fast alle schon geimpft sind, gab es gestern ein wunderschönes Beisammensein und das heißt in erster Linie: Backen, Backen, Backen! Baklava, Basbousa, Zalabya und Sawabaa' Zeinab. Dazu gab es noch Koshary, Rumkugeln, Himbeertorte, Selbstgebackenes Brot, Bratwürstchen, Nudelsalat und Aioli. Also Fressen bis zum Umfallen auf gut Deutsch gesagt. Ich finde es jedoch immer toll und irgendwie auch total wichtig, dass wir Zuckerfest und Opferfest auch hier in Deutschland feiern, wo wir nur unsere deutsche, christliche Familie haben. Wir schätzen uns sehr glücklich, dass wir eine tolerante und offene Familie haben, von beiden Seiten aus! 

Eigentlich sollte es jetzt aber gar nicht darum gehen, wie ich in meinem Hängesessel schaukel, Baklava backe oder die Familie einlade, sondern es soll um unsere neue Terrasse gehen bzw. die neuen Terrassen. Ich hab immer gesagt, ein Garten ist mir überhaupt nicht wichtig. Das hat sich mit dem eigenen Garten plötzlich komplett gewendet. Ich LIEBE unseren Garten! Und ja, auch die Gartenarbeit, wofür ich meine Oma immer belächelt habe, dass sie alle Nase lang in ihrem Garten ackern muss. Meinem Prinzip vom Garten bin ich dabei jedoch treu geblieben: Unkraut stört nicht, sondern ist Natur. Wie ihr euch ja vorstellen könnt und sicherlich aus eigener Erfahrung wisst, sieht so ein Garten im Winter immer grundlegend hässlich aus. Ich kann es auch nicht schön reden, denn das ist es nicht. Die Rosen im Beet (ehemaligem Teich) neben der Terrasse waren runter geschnitten und kahl, die Erde war matschig, alle Blumen hatten sich verkrochen. Es sah aus, wie in einem dieser Schrebergärten, wo vor 6 Jahren noch der Klaus seine Sommer verbracht hat und danach irgendwie nie wieder kam. Wie dem auch sei, wollten wir dann endlich die große Terrasse in Angriff nehmen, nachdem wir immer davon geschwärmt haben, die ganze Fläche inkl. dem Rosenbeet (Tut mir Leid, Oma) platt zu machen und eine große Terrasse zu bauen, wo der große Tisch drauf passt und dazu noch eine kleine Outdoorküche und ja, zu Beginn wollte ich auch umbedingt einen Whirlpool mit einer Bartheke dran. Ich und meine Ideen, ihr wisst ja. Wie auf jeder Baustelle ändern sich Pläne ja ratzfatz und meist kommt dann doch ein wenig Realität zurück zu meinen Wünschen und Ideen und ja, fangen wir mal an:

Habt ihr bei diesem Bild auch schon so viele Ideen und Vorstellungen? Bei mir dauert das meist nur wenige Sekunden und ich sehe die Terrasse fertig vor mir. So ähnlich wie damals bei meinen Geschichten. Ich wusste die ganze Story schon, bevor auch nur das erste Wort geschrieben wurde. Nun, natürlich konnten wir das nicht alles selber alleine erledigen, weswegen wir uns diverse Angebote von verschiedenen Firmen einholten. Manch einer wollte 25.000€ (Sorry, ich lache immer noch) und andere haben mir direkt versichert, dass das vor August nichts werden wird (ähm...ok). Jedenfalls fanden wir dann nette Helfer, die uns über den Bau einer Terrasse aufklärten und die Arbeit mit Soltan gemeinsam erledigten. Hilfe, sah mein Garten grausam aus! Also: Erde ausheben, dann Mineral, dann Kies, dann Steine, dann verfugen. Soweit so gut. Und ich war überrascht, dass das wirklich alles so schnell ging. Um die alten Steine meiner Großeltern nicht zu entsorgen, sondern mit Würde zu behandeln, bauten wir spontan noch eine zweite Terrasse, oben an der Terrassentür. Die Fläche oben hatten wir ja 2020 immer wieder versucht, aufzuhübschen. Der Winter hat sie allerdings in einen äußerst deprimierenden Fleck verwandelt (wir denken an den Klaus vom Schrebergarten):

Also auch hier: Viel Erde ausheben, Rasenkantensteine setzen, Hochbeet mauern (meine tolle Idee), Mineral aufschütten, rütteln (hab ich eben nicht erwähnt), Kies drauf und Steine. Am Ende alles mit Sand verfugen. Ich denke, ich spare mir jetzt meine Worte und zeige euch einfach ein paar Bilder.

Nun sehen ja noch beide Terrassen recht trostlos aus. Die obere Terrasse haben wir mit einem ganz klassischen Aluminiumdach überdacht. Da soll zum Sommer noch eine neue Sitzgruppe hinkommen, ansonsten stehen da zwei Regale für Schuhe, Hundezubehör usw. Also eher eine Art "Vorraum", wenn es nach drinnen geht. Für die Terrasse unten hab ich mir eine Pergola überlegt, die der Gartenspezialist uns aufgezeichnet und "geplant" hatte, im Hinblick auf die Statik. Also wurde Holz bestellt und dann durften die Männer das Holz bewältigen. Am Ende hieß es streichen, streichen, streichen. Ich wollte von Anfang an gerne einen großen Teil mit Wein zuwachsen lassen und eine kleine Ecke (für die Whirlpool Idee) mit Hohlkammerplatten überdachen lassen. Aktuell bleibt es jedoch erstmal bei Wein (& Kiwi), denn für den Whirlpool bräuchte man eine Starkstromzuleitung, wofür man den ganzen Hausflur aufbohren müsste (Hilfe, nein!) und dann ist ja auch die realistische Frage: Wie oft nutzt man das? Wie viel Chemie muss da rein? Wie oft muss man das Wasser wechseln? Dann lieber in den Hottub im Ferienhaus am Dümmer See und somit bleibt es auch etwas Besonderes. Viele meiner Ideen werden ganz klassisch durch Pinterest inspiriert und mir war schnell klar: Ich brauche eine Hängematte, Hollywoodschaukel oder Hängesessel! Aber schauen wir doch erst einmal, wie die Pergola aussieht.

Für das richtige Flair musste neben all meinen Orientalischen Lampen, Kerzengedöns und Lichterschnickschnack auch noch eine Menge LED Solar Lichterketten her. Einmal eine mit kleinen Kugeln am Außenbalken und dann 60 Meter Lichterdraht für die Weinschnüre (die ich mit Zollstock und Mininägeln an den Balken entlang befestigt habe. Ja, war eine grandiose Arbeit, fast so grandios wie die Drähte zu entwirbeln). Zum Schluss noch die Hängesessel aufgegangen und ja... ich wäre jetzt bereit für warme Sommernächte!

Um noch ein bisschen mehr "Chill Out" Feeling reinzubringen, wollte ich die Seite zu den Nachbarn (den ganzen Büschen) mit Holzbrettern schließen. Dazu orderten wir 36 Nut-und Federbretter, die es erst einmal zu streichen galt. 3x lasieren... von beiden Seiten. 6x pro Brett also. Muss jetzt nicht erwähnen, womit wir den ganzen Vatertag beschäftigt waren. Das zurechtsägen und festnageln ist für uns mittlerweile eine leichte Übung und ging ruckzuck. Ich bin begeistert vom Ergebnis und kann mir schon recht gut vorstellen, wie es in 2-3 Jahren aussehen wird, wenn das "Dach" mit Wein & Kiwi bedeckt ist (und meinen rosa und lila farbenen Kletterrosen.

Jetzt können wir unseren Garten so richtig genießen! Die Obststräucher und Bäume wachsen, die Kletterpflanzen ranken und nicht mehr lange, dann dürfte alles herrlich blühen. Aber ich bin ehrlich, so richtig gemütlich ist es hier nur mit den richtigen Leuten. Ich halte an meiner Idee fest, mal eine Art "Fantreffen" zu organisieren. Gott, klingt das blöd, eher "Lesertreffen", wenn die ganze Corona Situation unter Kontrolle ist. Wir haben so viele Bekannte (Deutsch-Ägyptische Paare), die ich so gerne mal zusammen bringen möchte. Aber auch jeder von euch, der sein Herzblatt (noch) in Ägypten hat, ist dann herzlich willkommen! Wir haben im Dorf eine Pension, wo man recht günstig übernachten kann und dann tischen wir so richtig lecker ägyptisch auf. Mit Lagerfeuer, Shisha und schwarzem Tee. Ich glaube, das wird richtig gesellig und lustig. Ich freu mich jedenfalls jetzt schon drauf. Also wenn ihr Interesse habt, dann gebt mir doch einfach jetzt schon Bescheid und so wie wieder 20 oder mehr Leute zu einer Feier erlaubt sind, nehmen wir das in Angriff!


Bis ganz bald,

eure Lorena aus dem Hängesessel

(der mittlerweile ein wenig übel ist vom Schaukeln)

Die Welt und Das Leben

von account 26. Januar 2025
Unser Urlaub in 7 Hotels
von account 24. September 2024
Warum ich daran glaube, dass es Schicksal gibt
von account 6. Mai 2024
Jeden Tag, Immer Wieder
von account 23. Dezember 2023
Von Animation, neu-eröffnetem Hotel und der Entscheidung, wieder nach Deutschland zu gehen
von account 31. Juli 2023
Vom Regen in die Hitzewelle
von account 25. Juli 2023
Mein Name ist Lorena Wehmeyer und ich träume von einer Welt, in der Träume wahr werden können.
von account 23. Juli 2023
CHAPTER II
von account 3. Juni 2023
Unsere Auszeit in Österreich
von account 3. Mai 2023
Die Reise zu mir selbst
von account 30. November 2022
Ich fühle mich endlich angekommen
Weitere Beiträge
Share by: